43. Treffen der Luftsportlerinnen am Rhein

Am 27.-29. Januar fand das sogenannte Hexentreffen statt. Sabine Theis, die Vorsitzende des BAFF (Bundesausschusses für Frauen und Familie)im DAeC (Deutschen Aero Club), hatte eingeladen und 120 Luftsportlerinnen und Interessierte folgten der Oberhexe an den Rhein. Umrahmt vom romantischen Ambiente des Rheintals begann das Treffen zünftig am Freitagabend mit einer Weinprobe. Friedel Becker von der Winzereigenossenschaft Bornich erklärte in breitestem Platt die Vorzüge der verkosteten Weine des Mittelrheintals.

Offiziell eröffnet wurde die Veranstaltung dann am Samstagmorgen. Die amtierende Loreley Theresa Lambrich, der Verbandsgemeinde- Bürgermeister Werner Groß und der Landrat Frank Puchtler ließen es sich nicht nehmen, die fliegenden Frauen und ihre  Begleiter zu begrüßen. Die im Anschluss folgenden Beiträge begeisterten nicht nur die etablierten Luftsportlerinnen, sondern auch die fünfzehn Jugendlichen, die finanzielle Unterstützung vom DAeC erhielten. So berichtete Ingrid Blecher über die Entstehung und die Anfänge des Treffens. Vor 43 Jahren schlossen sich zumeist Segelfliegerinnen zusammen, um sich im männlich dominierten Bereich des Fliegens, auszutauschen und Verbesserungen z.B. in der Wettbewerbsfliegerei zu initiieren, die Frauenmeisterschaften wurden hier geboren. Unvorstellbar für die Jugendlichen im Publikum, dass man seinen Ehemann um Erlaubnis bitten musste, wenn man arbeiten wollte.

Familienleben in der Jetztzeit ist da ganz anders, wie der Vortrag von Carolin Rothhardt im Anschluss zeigte. Nach der Geburt des Sohnes Theo teilten sich Carolin und ihr Mann Jan die Elternzeit und nutzen diese Phase, um in Skandinavien mit Flugzeug und Wohnmobil den Luftraum zu erkunden. Beeindruckende Fotos brachte Carolin mit nach Kaub, Bilderbuchwetter war zu sehen und jede Segelfliegerin bekam bei deren Anblick sofort Lust los zu fliegen.

Nach der Mittagspause erfuhren wir, wie schön ein Ausflug von Mainz an die Küste sein kann, wenn sieben Frauen mit drei Luftfahrzeugen losziehen. Natalie Schleutermann und Anja Freiwald erzählten uns von ihren Erfahrungen mit der Planung und den anschließenden Flügen. Auch hier ließen atemberaubend schöne Luftaufnahmen und kleine Videomitschnitte uns Zuhörerinnen mitfiebern. Spätestens die Aufnahme am weißen Nordseestrand von Juist zeigten, wie dieses Erlebnis die Gemeinschaft der Pilotinnen des Luftfahrtvereins Mainz zusammenwachsen ließ.

Recht spannend und mit Bildern untermalt präsentierte Flugkapitänin einer Boeing 747 Monika Herr ihren Werdegang und bewies das Frauen auch in der kommerziellen Luftfahrt gleichberechtigt ihre Frau stehen. Angefangen hat sie zu einer Zeit in der es nur vereinzelt Pilotinnen im Cockpit gab. Ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass sie sich  vom PPL C (Segelflug) über den ATPL u ihrer heutigen Position hochgearbeitet hat. Wie sehr der Job das Familienleben beinträchtigen kann, war ebenfalls Teil ihres Vortrages. Die mitgebrachten Bilder belegten dann die Sonnen-, aber auch die Schattenseiten, die der Beruf mit sich bringen kann.

Frauen zu motivieren und ihre fliegerischen Leistungen zu steigern, hat sich Margherita Acquaderni, die eigens zu dem Treffen aus Varese angereiste Präsidentin des Aeroclub Adele Orsi, auf die Fahnen geschrieben. Der von ihr geleitete Verein richtete im letzten Jahr die Italienischen Meisterschaften aus und hatte die women soaring pilots association zu Gast. Wie man solche Großveranstaltungen stemmt, Sponsoren findet und welche Außenwirkung diese Veranstaltungen haben, war ein weiteres Thema von Margherita Acquaderni.

Wetter – Klima – Wetter verhext – Wetterküche, die Schlagworte des Meteorologen Bernd Fischer ließen uns trotz vorgerückter Stunde aufhorchen. Der kurzweilige Vortrag, der spektakuläre Klimaphänomene, aber auch die Wetterkapriolen des vergangenen Jahres Revue passieren ließ, erinnerte an so manche Begebenheit und machte nachdenklich. Die Überschwemmungen im Hochsommer, die Gewitterfronten bei diversen OpenAir- Veranstaltungen, Schnee in der Sahara und Saharastaub bei uns, um nur einige Auswirkungen zu nennen, waren mit Bildern von unglaublicher Ästhetik unterlegt. Das die mögliche Ursache dafür der Mensch ist, der den CO2-Haushalt empfindlich stört, belegte Bernd Fischer mit Daten. Die Reaktion der Politik auf diese Fakten bestürzte uns alle und ließ uns nachdenklich zurück.

Eine Abendveranstaltung mit musikalischer Untermalung und Buffet rundete den Samstag des Treffens ab. Am Sonntag hatten die Luftsportlerinnen am Vormittag Gelegenheit den Rhein und die Loreley mit dem Schiff zu erkunden, während der BAFF seine jährliche Sitzung durchführte. Nächstes Jahr sehen wir uns in Aachen beim nun mehr 44. Treffen der Luftsportlerinnen. Gesucht wird bereits jetzt ein Veranstaltungsort für Januar 2019. Interessenten melden sich bitte bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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