Runde 9

Bundesliga-Einstand gleich für drei ACN-Piloten

Erneute schwache Aufwinde über der Mitte Deutschlands in der 9. Runde der Segelflugbundesliga.

Die Piloten des Blauen Ländchen haben sich in dieser Saison daran gewöhnt, dass nur ein Tag des Wochenendes für Bundesliga-Flüge genutzt werden kann. In der 9. Runde wählte der Wettergott diesmal den Sonntag dafür aus. Für brauchbare Aufwinde über dem Taunus war es am Sonnabend viel zu bewölkt. Immerhin hat es an beiden Tagen kaum geregnet. Wie schon am vergangenen Wochenende war es im Vergleich zu den Konkurrenzvereinen im Norden und Süden der Republik über der Mitte schwierig bis unmöglich, starke Aufwinde für schnelle Flüge zu finden.

Die Mindestwertungsgeschwindigkeit von 40 km/h übertrafen am Sonntag acht Piloten des Aero Club Nastätten. Sehr ungewöhnlich war, dass die schnellsten drei Piloten ausnahmslos ihren Bundesliga-Einstand feierten und die "üblichen Verdächtigen" in der Wertung hinten lagen oder gar nicht erst zu den Luftrennen antraten. Auch nicht die Regel war, dass nur ein Pilot des Bundesliga-Teams der 9. Runde die Rückkehr nach Nastätten schaffte.

Am schnellsten unterwegs war Dr. Robert Göbel, Professor für Strategisches Management und Beratung an der Hochschule Geisenheim, auf seinem Ventus 2 (15 Meter Spannweite) "Uniform Two" mit einer Rundengeschwindigkeit von 68,6 km/h. Das 2,5-stündige Bundesligafenster startete er ca. 10 km südlich von Bad Kreuznach. Er flog ein kurzes Stück nach Nordwesten, dann über den Rhein mit Kurs 25 Grad 155 Kilometer bis Allendorf/Eder und schließlich 15 km in Richtung Marburg. Dort verschlechterten sich die Aufwinde dramatisch, so dass eine Landung auf dem Flugplatz Marburg unausweichlich war. Er ließ sich am Abend mit einem Motorflugzeug nach Nastätten zurückschleppen.

Sabine Theis aus Niedertiefenbach wählte eine ähnliche Strategie. Sie begann das Bundesliga-Zeitfenster ca. 10 km nordwestlich von Bad Kreuznach und flog über Limburg bis zum Aartalsee. Leider schaffte sie es vor dem Abklingen der Aufwinde nicht mehr, zu einem Flugplatz zu gleiten. Auf einem Getreidefeld bei Reichenborn setze sie ihre LS 4, ein Segler der Standardklasse mit 15 Metern Spannweite, sanft auf. So eine Außenlandung ist im Segelflug nichts Ungewöhnliches. In diesem Fall wird der Segler auseinandergebaut und dann mit einem speziellen Transportanhänger über die Straßen zum Heimatflugplatz zurück gefahren. Ihre Rundengeschwindigkeit betrug 60,0 km/h.

Das Bundesliga-Team komplettierten die Nachwuchstalente Nils Weidmann (Bettendorf) mit Co-Pilot Michael Schmitt (Nastätten) auf dem Vereins-Leistungsdoppelsitzer Duo Discus mit 20 Metern Spannweite. Sie flogen von Nastätten aus zum Aartalsee und schafften über Wetzlar die Rückkehr zum Heimatflugplatz. Dabei erzielten sie eine Rundengeschwindigkeit von 57,7 km/h.

Wie schon am letzten Wochenende war der AC Nastätten chancenlos gegen die deutlich besseren Aufwinde im Süden und Norden Deutschlands. Daher belegte der Verein den 28. Rundenplatz der 30 Erstligisten und konnte nur einen Anerkennungspunkt verbuchen. In der Tabelle musste er aber nur einem weiteren Zähler opfern, so dass der ACN stabil auf Platz 16 in der Mitte der Tabelle liegt.

Text: Jens-Christian Henke

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