Saisonauftakt in der ersten Bundesliga

Für die Segelflugvereine in Deutschland startet die Bundesligasaison 2018 mit tollem Wetter am Wochenende. Der Aero-Club Nastätten platziert sich in der ersten Bundesliga-Runde auf Platz 12.

Förderflugzeug OLC mit Moritz Althaus am Start. Foto: Carolin FuhrDank einer ‚Wolkenautobahn‘, die sich am Sonntag über dem Süden Deutschlands aufbaute, konnten bisher für unmöglich gehaltene Schnittgeschwindigkeiten im antriebslosen Flug erzielt werden. Ohne in thermischen Aufwinden kreisen zu müssen, flogen viele Piloten über 400 Kilometer in dem zweieinhalb stündigen Zeitfenster. Während man im Auto für solch eine Leistung mit einem hohen Verbrauch belohnt wird, müssen Segelflieger ähnliche Energiemengen in Aufwinden, sogenannten ‘Bärten’, gewinnen. Wer es schafft, unterwegs am meisten dieser Energie zu sammeln, wird mit einem hohem Gesamtschnitt belohnt. 

Dieses Hammerwettter auf der Schwäbischen Alb war am Sonntag für die Piloten des Aero-Club Nastätten aber nicht erreichbar. Alle Wertungsflüge wurden am Samstag geflogen.

Am schnellsten unterwegs für den ACN war ‚Auswärtsspieler‘ Holger Back. Nach Start in Bruchsal konnte er sich langsam in den Schwarzwald vorarbeiten. Dabei war er über Rheinstetten nur noch 200 Meter hoch, bevor er einen rettenden Aufwind fand. Mit der sehr warmen Luftmasse ‚kochte’ der Schwarzwald dann regelrecht und Back konnte eine Schnittgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde erreichen. Am Feldberg - noch mit einer kleinen Schneekappe bedeckt - vorbei, ging es bis an die Schweizer Grenze. Hier wendete der ehemalige Nationalmannschaftspilot und steuerte seine ’71’ mit 18 Metern Spannweite wieder Richtung Norden.

Die Taunussteiner Martin Fuhr und Peter Fabian im großen Doppelsitzer ‚Delta‘ flogen ebenfalls in die Wertung. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 220 Kilometern pro Stunde ging es für sie nach Querung des Rheintals von Wolke zu Wolke bis an die Saarschleife nach Saarlouis. Hier flossen mehrere Luftmassen zusammen, und so konnte neben den Wolken im Geradeausflug Höhe gewonnen werden. Lediglich der luxemburgische Luftraum verhinderte einen Weiterflug, so dass man sich für eine Wende entschied, und die selbe Strecke nochmals nutzte.

Junior Marcel Kaspari. Foto: Carolin FuhrEinen Ausblick was diese Saison von den Junioren des Aero-Club zu erwarten ist, gaben Max Karl, Marcel Kaspari und Moritz Althaus. In ihren modernen Hochleistungsflugzeugen folgten sie nach Start in Nastätten dem Relief des Hunsrückkamm bis zur französischen Grenze. Dabei galt es, den nahen Luftraum des Flughafen Frankfurt-Hahn zu beachten. Mit forschem Flugstil und Schnitten bis 138 km/h platzierten sie sich in der Junioren-Bundesliga auf dem 4. Platz. 

Und auch der Nachwuchs steht schon bereit: Aktuell verbringen über 15 jugendliche Flugschüler und Flugschülerinnen ab 14 Jahren die Wochenenden am Segelfluggelände, um bei passenden Wetter die Landschaft um Taunus, Rheintal und Lahn von oben zu erkunden.

Nun gilt es bin Ende August jedes Wochenende mit drei Wertungsflügen Punkte zu sammeln, um auch dieses Jahr wieder zu den zehn schnellsten Segelflugvereinen Deutschlands zu gehören. In dieser Zeit heißt der Aero-Club auch Gäste am Segelflugplatz in Nastätten herzlich willkommen, die sich den Flugbetrieb einmal genauer vom Boden oder aus der Luft angucken möchten.

Moritz Althaus

Die Lahn tritt über die Ufer. Prächtig entwickelte Wolken über dem Taunuskamm. Foto: Moritz Althaus F-Schlepp am Morgen.

 

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