Rückschlag in der Segelflug-Bundesliga

Schauertätigkeiten und eine hohe Luftfeuchte prägten das Wetter am vergangenen Wochenende. Keine optimalen Bedingungen, um weite Strecken im Segelflug zurückzulegen. Die am Segelfluggelände bei Nastätten am Start stehenden Flugzeuge wurden über den Tag hinweg mehrmals nass. Da Wassertropfen die Profileigenschaften verschlechtern, müssen die Tragflächen vor dem Start wieder trocken gewischt werden. Ansonsten steigt auch die Geschwindigkeit, bei der ein Strömungsabriss auftreten kann. 

Startaufstellung am Samstag

Einmal in der Luft können die Schauer aber gezielt umflogen werden, oft findet sich sogar an deren Rand gute Thermik. Dies nutzte der Taunusstein Jochen Back aus. Nachdem er kurz vor Mittag gestartet war, folgte er dem Taunus nach Osten.

Bei Bad Camberg musste Back lange nach einem passenden Aufwind suchen, da er mit seiner geringen Höhe die Senke bei Idstein nicht verlassen konnten. Nachdem Back aber auch den östlichen Teil des Taunus mit seinen vielen Waldgebieten überquert hatte, wurden die Bedingungen besser. 

 

Eine Wolkenlinie zwischen Marburg und Gießen, unter der sich gute Aufwinde gesammelt hatten, flog er gleich dreimal entlang. Dies ist möglich, da in dem zweieinhalb-stündigen Wertungszeitraum bis zu vier Schenkel benutzt werden dürfen.

Auch wenn die Bedingungen insgesamt nicht perfekt waren und Back mehrmals nur 500 Meter über Grund hoch war, erreichte er über den gesamten Wertungszeitraum eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. 

Am vergangenen Wochenende fand auch der Schnuppertag des Aero-Club statt. Fünf ‚Schnupperer‘ hatten sich entschlossen, einmal einen Einblick in den Betrieb am Segelfluggelände zu bekommen und ihre ersten beiden Ausbildungsflüge zu absolvieren.

Begeistert zeigen sie sich vor allem von der Ruhe währen des Fluges und der Leichtigkeit, mit der sich die Segelflugzeuge durch die Luft steuern ließen.

Jochen Back vor seinem FlugAuch wegen des Schnuppertages waren insgesamt nur drei Flugzeuge auf Überland-Flügen für die Bundesliga unterwegs. So war es sehr wichtig, dass Martin Fuhr und Peter Fabian in ihrem Doppelsitzer und Malte Bernhardt aus Nastätten in seinem Elektrosegelflugzeug ‚Antares‘ schnelle Flüge ablieferten. 

Zu Beginn wählten beide Flieger eine ähnliche Route wie Back. Ab Gießen orientierten sie sich allerdings mehr nach Norden und damit in Richtung des Edersee.

Bei Korbach wendeten Fuhr und Fabian und entschieden sich dazu, an der Ostseite des Sauerlandes wieder nach Nastätten zu fliegen. Viel weiter kann man an dieser Stelle auch nicht nach Norden kommen, viele Lufträume über dem dicht besiedelten Ruhrgebiet versperren den Weg. 

Bernhardt war unterdessen bis kurz vor den Luftraum von Dortmund geflogen. Dabei hatte er auch das Ski-Gebiet bei Winterberg im Rothaar-Gebirge überquert. Hier hatte er sich schwer getan und war mehrmals tief gewesen, sodass er sich entschloss, das höhere Gelände zu meiden. Weiter westlich orientierte sich Bernhardt am Rande des Luftraums Köln-Düsseldorf wieder nach Süden. Das Gelände war nun wieder besser landbar, für Segelflugzeuge immer wichtig, um im Falle fehlender Thermik noch Optionen zu haben. 

Der Edersee von oben

Sowohl Bernhardt als auch das Team Fuhr und Fabian erreichten eine Geschwindigkeit von 91 Stundenkilometern. Gegen die erneut sehr starke Konkurrenz aus dem Norden und Osten leider zu wenig, hier waren die Segelflieger mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde unterwegs. So reichte es insgesamt nur zum 23. Rundenplatz. 

In der Gesamt-Tabelle fällt der Aero-Club damit vom 18. auf den 21. Rang zurück. In den nächsten Runden wird sich entscheiden, ob der Anschluss an das obere Tabellendrittel gelingt oder ob dieses Jahr vom Kampf gegen den Abstieg in die zweite Bundesliga geprägt sein wird. 

 

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